Kapitel 2/3

Jetzt auf der Party saß sie auf seinem Schoß und lachte wie ein kleines Kind auf dem Rummelplatz. Er hatte seine Hand unter ihrem Kleid und nur Gott wusste, wo genau er sie dort kitzelte. Ich aber brauchte mehr als nur Bier, um meine Erinnerung an den Keller zu betäuben.

An der zur Bar umfunktionierten Küchenzeile traf ich erneut auf Giselle, die sich ebenfalls auf ein Getränk zurückgezogen hatte und nun vor einem Kir Royal saß.

„Danke nochmals für die Einladung“, hoffte ich, nicht zu stören. Giselle sah mich müde, aber nicht unfreundlich an und hob ihr Glas.

„Auf gute Nachbarschaft.“

„Dem kann ich mich nur anschließen und willkommen“, prostete ich ihr mit einem selbst eingeschenkten Wodka zu und der sanfter Klang anstoßender Gläser besiegelte unsere Höflichkeiten.

„Was machst du, wenn Maurice im Büro ist?“, versuchte ich es mit Smalltalk, wohl auch, um das unstillbare Bedürfnis zu verdrängen, dieses zarte Persönchen in den Arm zu nehmen und in mein Bett zu tragen. Sie antwortete etwas, doch ich sah nur ihren Mund bewegen, sah wie sich die schmalen Lippen kräuselten und in mir das Verlangen wuchs, sie zu küssen, dieses Gesicht in meine Hände zu nehmen und mit meinem Mund zu berühren.

„…werden in die Schule gehen“, beendete sie ihren Satz und hatte vermutlich von ihren Töchtern gesprochen.

„Süß die zwei“, war das einzige, was mir einfiel und ich suchte krampfhaft nach einem Thema, um nicht wie der letzte Idiot zu wirken. Doch Giselle kam mir zu Hilfe.

„Aber in einem schwierigen Alter“, seufzte sie. „Anaïs erkenne ich kaum wieder und Marcelle versucht, ihrer großen Schwester alles nachzumachen.“

„Ja, die Pubertät“, grinste ich breiter, als angemessen war, doch Giselle schien es nicht wahrzunehmen.

„Ich hoffe, der Ortswechsel bringt wieder etwas Ruhe in dieses ständige Gefühlschaos.“

„Erste Liebe, erster Kuss, erste Enttäuschung, hatte doch aber auch was“, lächelte ich Giselle an und dachte erschrocken, dass ich offensichtlich zu flirten versuchte.

Entweder war der Versuch gar nicht so schlecht oder sie hatte einen harten Tag hinter sich, zumindest lächelte sie zurück, legte ihren Kopf kokett zur Seite und spielte mit einer Haarsträhne, fast als ob sie selbst noch ein Teenager wäre. Und tatsächlich wirkte sie in diesem Augenblick kaum älter als ihre Töchter und war noch begehrenswerter als je zuvor. Ich schluckte trocken und sah mich nach einem zweiten Wodka um, als mir Maurice die Flasche reichte und neben seine Frau trat.

„Ihr amüsiert euch?“, fragte er und ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass er darüber nicht sonderlich erfreut war.

„Ja Schatz, jetzt wo du hier bist“, schenkte Giselle ihrem Mann ein bezauberndes Lächeln, um sich anschließend zu mir umzudrehen und mir komplizenhaft zuzuzwinkern. Da hatte ich Beton in der Hose.

Über Erotikroman

Tagebuchschreiberin und Träumerin, liebe das Leben, die Liebe und die Geheimnisse dahinter
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